Illustration: Ein Mann und eine Frau umarmen einander.

Ich möchte keine häusliche Gewalt mehr ausüben

Sie wollen Ihre Liebsten schützen und keine Gewalt mehr ausüben? Oder Sie stecken in einer schwierigen Lebenslage, stehen unter Druck und fürchten, dass Sie gewalttätig werden könnten? Beratungsstellen für Täter (und auch für Täterinnen) helfen Ihnen, gewaltlos zu werden bzw. zu bleiben. Nutzen Sie die Chance: Die Teilnahme an einem Täterprogramm zeigt, dass Sie Verantwortung übernehmen – und stark sind.

HILFE. JETZT. SOFORT.

  • 110
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    Sie oder andere sind in Gefahr? Wählen Sie den Polizei-Notruf oder wenden Sie sich an eine Polizei-Dienststelle in Ihrer Nähe.
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Worterklärung (Definition)

Was ist Täterarbeit?

Täterarbeit bei häuslicher Gewalt bedeutet: Menschen, die häusliche Gewalt ausüben, lassen sich beraten und nehmen an Kursen teil. Dabei

  • setzen sie sich mit ihrem eigenen Verhalten auseinander: Was habe ich getan? Warum habe ich so gehandelt?
  • verändern sie ihre Einstellungen: Nicht meine Partnerin oder mein Partner ist schuld an meiner Gewalt. Dass ich selbst früher Gewalt erlebt habe, bedeutet nicht, dass ich nun auch mit Gewalt reagieren muss!
  • üben sie neue Verhaltensmuster ein: Wie kann ich/können wir Konflikte künftig gewaltfrei lösen? Was kann ich konkret tun, wenn ich in Wut gerate?

Üben nur Männer häusliche Gewalt aus?

Nein. Auch manche Frauen wenden Gewalt an, gegen ihre (Ehe-)Partnerin oder ihren (Ehe-)Partner, gegen die oder den Ex. Männern, die häusliche Gewalt erleiden, fällt es oft ganz besonders schwer, Beratung und Hilfe zu suchen. Deshalb ist die Dunkelziffer hier extrem hoch. Neben Beratungs- und Hilfeangeboten für gewaltbetroffene Männer gibt es auch Projekte für Frauen, die keine häusliche Gewalt mehr ausüben wollen.

Täterarbeit unterstützt alle Menschen, die

  • keine Gewalt mehr ausüben wollen.
  • einer Auflage der Justiz oder einer Empfehlung des Jugendamts folgen.
Was kann ich tun?

Gewaltlos werden: Täterarbeit bei häuslicher Gewalt in allen bayerischen Regierungsbezirken

Sie üben selbst häusliche Gewalt aus und möchten die Spirale durchbrechen? Ihr Partner oder Ihre Partnerin ist gewalttätig – und Sie suchen nach Wegen für einen guten Neuanfang?

In allen bayerischen Regierungsbezirken gibt es Fachberatungsstellen für Männer, die keine häusliche Gewalt mehr ausüben wollen. Einige Angebote richten sich auch an Frauen. Die Beratungsstellen bieten Infos und Orientierung, Gruppenkurse sowie Einzelberatung. Die Angebote werden von erfahrenen, praxiserprobten Fachkräften geleitet. Mit ihrem Wissen und Können unterstützen sie alle, die gewaltlos werden wollen!

Lesetipp: Mehr erfahren über die Täterarbeit bei häuslicher Gewalt? Frau Huber, Leiterin der Fachstelle Schwaben-Nord Täter*innenarbeit häusliche Gewalt des SKM Augsburg, hat uns ihre Arbeit mit einer Tätergruppe vorgestellt.  Wie Männer und ggf. Frauen aktiv werden und sich beraten lassen können, erfahren Sie im Blogbeitrag über Täterarbeit

Mehrere Männer sitzen in einem Gruppenraum im Stuhlkreis.

Symbolbild: Gewaltlos werden – Fachberatungsstellen unterstützen Männer (und auch Frauen), die keine häusliche Gewalt mehr ausüben wollen.

Präventionsnetzwerk „Kein Täter werden": vorbeugende Therapie — kostenfrei und vertraulich

Sie fühlen sich sexuell zu Kindern hingezogen? Sie möchten nicht zum Täter, zur Täterin werden? Das Präventionsnetzwerk „Kein Täter werden“ bietet therapeutische Hilfe für Personen mit pädophilen Neigungen und unterstützt sie dabei, kein Täter bzw. keine Täterin zu werden. Das deutschlandweite Angebot ist kostenfrei und unterliegt der Schweigepflicht. Durch geschützte Behandlungsangebote sollen sexuelle Übergriffe auf Kinder bzw. den Konsum oder die Herstellung von Kinderpornografie von vornherein verhindert werden. Hier finden Sie die Standorte des Präventionsnetzwerks in Bayern (Bamberg, Regensburg und München): Kein Täter werden: Standorte in Bayern

Weitere Infos, u.a. auch für Angehörige und Fachkräfte, finden Sie auf der Website kein-taeter-werden.de

Spezielle Hilfe für Menschen, die an einer psychischen Krankheit leiden und zu Gewalt neigen

Die freiwilligen Angebote richten sich an Menschen mit hohem Risiko, eine Missbrauchstat zu begehen. Sie stellen individuell passende Therapiemaßnahmen zusammen, von Einzel- und Gruppenangeboten bis zur Unterstützung im Alltag. Auch Angehörige, Freundinnen oder Freunde können sich an die Präventionsstellen wenden. Das Ziel: Straftaten verhindern und Betroffenen ein möglichst normales Leben ermöglichen.

Präventionsstelle Mittelfranken

Präventionsstelle Schwaben

Präventionsstelle Bayreuth

Präventionsstelle Oberbayern

Präventionsstelle Unterfranken

Präventionsstelle Oberpfalz

3 gute Gründe

... für die Teilnahme an einem Täterprogramm

Keine häusliche Gewalt mehr ausüben: Was ist Ihre Motivation? Lernen Sie hier einige gute Gründe kennen. Links zu Angeboten in Bayern finden Sie unten in der HILFE-Box.

Sie wollen sich nicht so leicht provozieren lassen. Sie möchten einen Weg finden, Streit und Konflikte fair und friedlich zu lösen. Sie möchten Ihre Grenzen erkennen und nicht mehr überschreiten. Sie wollen Verantwortung übernehmen und Ihre Partnerin oder Ihren Partner nicht verlieren. Sie wollen Ihre Kinder und sich selbst schützen. Sie wollen keine Gewalt mehr ausüben.

Sie möchten sich weiterentwickeln und Ihren Umgang mit anderen verändern: Glückwunsch! Das ist stark.

Im Projekt werden Sie viel über sich erfahren. Sie werden herausfinden, in welchen Situationen bei Ihnen „die Sicherungen durchbrennen“ – und warum. „Warum geht es mir gerade schlecht? Was fehlt mir, was brauche ich?“ Sie werden lernen, Ihre Bedürfnisse zu erkennen und anderen gegenüber auszudrücken. Unter anderem in praktischen Übungen werden Sie trainieren, sich konstruktiv und ohne Gewalt mit anderen auseinanderzusetzen.

Es wird eine herausfordernde und spannende Reise für Sie sein. Sie kann in eine gute Zukunft führen: für Ihre Ehe oder Partnerschaft, für Ihre Familie und für Sie selbst.

Ihre Partnerin oder Ihr Partner ist der Mensch, den Sie lieben. Und trotzdem fügen Sie ihr oder ihm immer wieder Schmerz zu, seelisch oder körperlich. Sie oder er leidet massiv unter Ihrem Verhalten. Vielleicht traut sie oder er sich nicht, mit Ihnen über die Gewalt zu sprechen – oder hat sogar schon vorgeschlagen, dass Sie Hilfe suchen? Nutzen Sie das Angebot.

Mit Profi-Hilfe können Sie die Gewalt überwinden. So schützen Sie Ihre Familie – und können Ihre Gewaltbeziehung weiterentwickeln zu einer vertrauensvollen Partnerschaft.

Junge Menschen, die selbst Gewalt erleiden oder zum Beispiel Gewalt zwischen den Eltern erleben, sind stärker gefährdet, selbst zum Täter oder zur Täterin zu werden. (Quelle: Polizeiliche Kriminalprävention, „Häusliche Gewalt“)

Wenn Sie es schaffen, keine Gewalt mehr auszuüben, schützen Sie Ihre Familie nicht nur jetzt. Sie stärken mit Ihrem Vorbild auch Ihre Kinder für die Zukunft – und bewahren sie möglicherweise davor, eines Tages selbst Gewalt auszuüben.

Nahaufnahme: Zwei Männerhände umfassen behutsam die Hände einer Frau.

Vertrauen und Nähe statt Gewalt: Wer einen gewaltlosen Neustart sucht, findet in Bayern mehrere Anlaufstellen.

Hier finden Sie Hilfe

KEINE HÄUSLICHE GEWALT AUSÜBEN: BERATUNG & HILFE

    • Sie wollen keine häusliche Gewalt mehr ausüben? Hier finden Sie Anlaufstellen in Bayern:

    • Beratungsstellen für Täter und Täterinnen von häuslicher Gewalt

      Infos, Orientierung, Beratung, Kurse und Trainings: In den staatlich geförderten Täterberatungsstellen können Sie sich unverbindlich telefonisch oder per E-Mail informieren. (In einigen Regierungsbezirken sind die Beratungsstellen noch im Aufbau.)

    • Zum Hilfe-Finder

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