Illustration: Ein Mann und eine Frau streiten sich und schreien einander an.

Hilfe bei häuslicher Gewalt

In Ihrer Ehe oder Partnerschaft gibt es Gewalt? Oder in deiner Familie? Hier finden Erwachsene, Kinder und Jugendliche Beratungs- und Hilfeangebote. Dabei gilt immer: Wenn Sie in Gefahr sind/wenn du in Gefahr bist: sofort die 110 anrufen!

HILFE. JETZT. SOFORT.

  • 110
    Polizei-Notruf
    Sie oder andere sind in Gefahr? Wählen Sie den Polizei-Notruf oder wenden Sie sich an eine Polizei-Dienststelle in Ihrer Nähe.
  • Zum Hilfe-Finder
    Sie suchen Beratung und/oder Hilfe zu diesem oder einem anderen Thema? Hier können Sie gezielt nach Ihrem Thema filtern.
Hilfe für Erwachsene

Für Frauen

Das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unterstützt Frauen, die Opfer von Gewalt sind oder sich bedroht fühlen. Auch Angehörige und Menschen aus dem Umfeld (Nachbarschaft, Freundeskreis) können sich ans Hilfetelefon wenden. Kompetente Beraterinnen helfen mit Infos und Tipps weiter. Bei Bedarf vermitteln sie Frauen an Beratungsstellen oder ein Frauenhaus vor Ort.

Das Hilfetelefon ist

  • jeden Tag rund um die Uhr besetzt,
  • kostenlos,
  • anonym und vertraulich,
  • mehrsprachig und barrierefrei.

Hier finden Sie die Kontaktdaten des bundesweiten Hilfetelefons und Links zu Angeboten für Frauen in Bayern:

  • Frauenhäuser bieten gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern rund um die Uhr Beratung und Schutz: Frauenhäuser in Bayern.
  • Fachberatungsstellen/Notrufe beraten ambulant und unterstützen Frauen, Kinder und Jugendliche bei häuslicher und/oder sexueller Gewalt: Fachberatungsstellen/Notrufe in Bayern.
  • Die Netzwerkfrauen Bayern beraten Frauen mit Behinderung in allen Lebenslagen, auch zum Thema Gewalt.
  • Dabei gilt das Peer-Prinzip, also: „Betroffene beraten Betroffene“. Beraten wird unter anderem über Skype.
  • Alle Infos und Kontakt: zu den Netzwerkfrauen Bayern

Video-Tipp

In zwei Videos beschäftigt sich PULS, das junge Programm des BR, mit dem Thema häusliche Gewalt. Die Filme verdeutlichen die harten Fakten, erzählen die Geschichte einer jungen Frau, die sich aus der häuslichen Gewalt befreien konnte, stellen Beratungs- und Hilfeangebote vor und machen betroffenen Menschen Mut, sich Unterstützung zu holen.

Zum PULS-Video: „Hilfe bei häuslicher Gewalt“

Zum PULS-Video: „Häusliche Gewalt: eine Betroffene erzählt“

Für Männer

Jedes fünfte Opfer von häuslicher und/oder sexualisierter Gewalt ist männlich. Für gewaltbetroffene Männer gibt es jeweils eine Beratungsstelle sowie eine Wohnung in Nordbayern (Nürnberg) und in Südbayern (Augsburg). Seit April 2020 gibt es das bayernweite Hilfetelefon „Gewalt an Männern“. Es bietet betroffenen Männern Beratung und Unterstützung. Bei Bedarf vermitteln die Beratungskräfte Sie an geeignete Stellen in Ihrer Nähe weiter. Das Hilfetelefon ist ein Projekt der Bundesländer Bayern und Nordrhein-Westfalen.

In Nordbayern

ISKA, Institut für Soziale und Kulturelle Arbeit Nürnberg

In Südbayern

MIM – Münchner Informationszentrum für Männer

via – Wege aus der Gewalt - Projekt "Gewalt an Männern" (Augsburg)

Mehr erfahren: weitere Infos zum via-Beratungsangebot

In Nordbayern

Schutzhöhle e. V.

In Südbayern

Netz gegen sexuelle Gewalt e. V.

Tipp für Fachkräfte: neues Präventionsprojekt!

AVALON Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt - Beratung und Prävention e. V. in Bayreuth hat das Präventionsprojekt „Netzwerk für Männer, die in Kindheit und Jugend von sexualisierter Gewalt betroffen waren“ gestartet. Geplant sind Informationsveranstaltungen, Workshops in Berufsschulen und anderen Trägern der beruflichen Bildung sowie Sportvereinen und -verbänden in Oberfranken.

Mehr erfahren:

Ein Trauma ist eine seelische Wunde, die nicht von alleine heilen kann. Männer, die durch häusliche und/oder sexualisierte Gewalt traumatisiert sind, finden Unterstützung bei den TraumaHilfeZentren (THZ) in Bayern:

THZ München

THZ Nürnberg

Gewalt gegen Männer: Video-Tipp

Häusliche Gewalt gegen Männer? Auch PULS, das junge Programm des BR, hat auf Wunsch von Betroffenen das Thema aufgegriffen:

Zum PULS-Video „Häusliche Gewalt gegen Männer“

LAG Jungen* und Männer*arbeit Bayern

In mehreren Modellprojekten werden in Bayern Angebote zum Gewaltschutz und zur Gewaltprävention erprobt. Die Landesarbeitsgemeinschaft Jungen* und Männer*arbeit Bayern e. V. organisiert die fachlich begleitende und qualifizierende Supervision für die Mitarbeitenden. Das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales fördert die Modellprojekte und die LAG im Rahmen des Konzepts „Bayern gegen Gewalt“.

Weitere Infos: zur LAG Jungen* und Männer*arbeit Bayern

Hilfe für Kinder/Jugendliche

Du hast Sorgen und/oder erlebst Gewalt?

Gestaffelter Schulunterricht, Maskenpflicht und Abstandsregeln: Die Folgen der Corona-Pandemie machen dir Sorgen – aber du kannst nicht mit deinen Eltern reden? Du hast Kummer, weil jemand krank ist, den du gern hast? Zu Hause gibt es Stress, Ärger, Streit oder sogar Gewalt? Du bist nicht allein. Es gibt Menschen, die dir zuhören und dich unterstützen.

Wenn du Probleme hast oder es Konflikte gibt, zum Beispiel in der Familie, kannst du dich an eine Erziehungsberatungsstelle in deiner Nähe wenden. (Häusliche Gewalt: Hier findest du Beratung und Hilfe vor Ort.)

Online-Beratung, im Chat oder per E-Mail, bietet die bke-Jugendberatung. Welche Rechte haben Kinder? Und wie unterstützt Bayern den Kinderschutz? Hier findest du Antworten auf diese Fragen und weitere nützliche Links: über das bayerische Gesamtkonzept zum Kinderschutz.

Hier findest du weitere gute Adressen bzw. Hotlines, an die du dich wenden kannst:

  • Die Nummer gegen Kummer ist eine Hotline für Kinder und Jugendliche:
    116 111
  • Alle Themen! Alle Fragen!
  • Die Beratung ist kostenlos und anonym. Das heißt: Du musst deinen Namen nicht nennen.
  • Kostenlos vom Handy und vom Festnetz.
  • Du möchtest lieber texten als reden? Dann nutze die Beratung im Chat oder per E-Mail.

Auch Eltern können sich an die Nummer gegen Kummer wenden:

Die AETAS Kinderstiftung bietet eine Corona-Krisenberatung für Kinder, Jugendliche, ihre Eltern, alle anderen Bezugspersonen und Fachkräfte:

Telefon: 089 997 409 020

E-Mail ans AETAS-Beratungsteam schreiben

Hilfetelefon sexueller Missbrauch

  • Jemand hat dir sexuelle Gewalt angetan? Ruf das Hilfetelefon an:
    0800 22 555 30
  • Kostenlos vom Handy und vom Festnetz. Und natürlich anonym. Das heißt: Du musst deinen Namen nicht nennen.
  • Auch Erwachsene, die als Kinder sexuelle Gewalt erfahren haben, finden hier Beratung.
  • Mehr Infos auf der Website: zum Hilfetelefon sexueller Missbrauch

Nur für Mädchen

Die Wildwasser-Vereine helfen Mädchen und Frauen rund ums Thema sexualisierte Gewalt: von der Vorbeugung (Prävention) bis zum Schutz von Gewaltopfern. Wildwasser gibt es in vielen Orten in Bayern, unter anderem hier: zu Wildwasser Augsburg, zu Wildwasser München, zu Wildwasser Nürnberg, zu Wildwasser Würzburg.

Darüber hinaus helfen dir die Fachberatungsstellen/Notrufe Mädchen. Sexualisierte Gewalt: Hier findest du Beratung und Hilfe in deiner Nähe.

Nur für Jungs

  • KIBS betreut Jungs und junge Männer, die Opfer von häuslicher oder sexueller Gewalt geworden sind. Du kannst bei KIBS anrufen oder eine E-Mail schreiben. KIBS berät dich und hilft dir auch, wenn du Schutz oder zum Beispiel einen Arzt brauchst: zum bayernweiten Angebot KIBS.
  • Ans Jungenbüro Nürnberg kannst du dich mit Fragen und Problemen wenden. Und wenn du Opfer von Gewalt geworden bist – auch von sexualisierter Gewalt. Hier findest du die Telefonnummer, den Link zur Online-Beratung und die aktuellen Beratungszeiten: zum Jungenbüro Nürnberg.
Prävention (Vorbeugung)

Konflikte entschärfen: Beratung für Paare und Familien

Es kriselt zu Hause? Es gibt oft Streit und Sie finden einfach keine Lösung?

Du hast Ärger mit deinen Eltern? Du machst dir Sorgen und brauchst jemanden zum Reden?

Bayerns Beratungsstellen sind für Sie und für dich da: für Paare und Familien, für Eltern, Kinder und Jugendliche – telefonisch, per E-Mail, im Chat und auch persönlich vor Ort.

Mehr Infos und die Links zu Hotlines und Help-Chats:

Worterklärung (Definition)

Häusliche Gewalt: Was ist das?

Häusliche Gewalt geschieht zwischen Menschen, die zusammenleben, also zum Beispiel in der Familie, in der Ehe oder Partnerschaft oder in einer WG. Es gibt viele Formen von häuslicher Gewalt, zum Beispiel

  • körperliche (= physische) Gewalt
    Beispiele: einen anderen Menschen schlagen, einsperren oder ihm/ihr nichts zu essen geben.
  • seelische (= psychische) Gewalt
    Beispiele: einen anderen Menschen beleidigen, demütigen („Du machst nie etwas richtig! Du bist nichts wert! Du bist ein Versager!“) oder bedrohen.
  • sexualisierte Gewalt
    Beispiele: einen anderen Menschen mit sexuellen Anspielungen bedrängen, auf unerwünschte Art berühren oder sie/ihn zum Sex zwingen.

Es gibt Paare und Familien, in denen eine oder mehrere dieser Gewaltformen schon länger vorkommen. Wer diese Gewalt immer wieder ausübt, will oft zeigen: „Ich habe Macht, ich kann über dich bestimmen, ich habe das Recht, zu tun, was ich will.“ Das beengte Zusammenleben kann diese Situation noch verschlimmern.

Aber auch bei Menschen, die bislang gut miteinander klarkamen, können die aktuelle Krise, die Unsicherheit, die Sorgen, das Gefühl der Hilflosigkeit und die finanzielle Not zu Spannungen führen. Natürlich ist nicht jeder innerfamiliäre Konflikt ein Fall häuslicher Gewalt. Wenn Konflikte in der Partnerschaft oder Familie Sie belasten, können und sollten Sie aber Unterstützung suchen. Es gibt vielfältige Beratungsangebote für Paare und Familien, die auch und gerade zurzeit für Sie da sind.

Dicke Luft? Druck im Kessel?

Tipp: Es gibt viele Methoden, um Druck abzubauen und die Krise besser zu überstehen. Wenn die Stimmung trotzdem angespannt bleibt: frühzeitig Beratung und Hilfe suchen! Gewalt vorbeugen: alle Infos.

Niemand darf Ihnen/dir Gewalt antun!

Gewalt ist verboten. Auch innerhalb einer Partnerschaft oder Familie. Niemand darf Ihnen oder dir Gewalt antun. Die derzeitige Corona-Pandemie belastet viele Menschen schwer. Die Anspannung kann zu Reibereien und Streit in der Partnerschaft oder Familie führen. Manchmal ist sie auch Auslöser für häusliche Gewalt. Aber Gewalt ist niemals gerechtfertigt. Es gibt keine Entschuldigung für Gewalt. Auch nicht die derzeitige Krise.

Ist das schon Gewalt oder noch O. K.?

  • Gewalt tut weh.
    Gewalt spürt man, körperlich und/oder seelisch.
  • Gewalt geschieht mit Absicht.
    Wenn man (wirklich) aus Versehen jemand anderem wehtut, dann ist es keine Gewalt, sondern ein Unfall.
  • Was Gewalt ist, bewertet das Opfer.
    Manchmal glauben Täter, dass sie im Recht sind. Doch was Gewalt ist, fühlt sich für das Opfer falsch an – nicht unbedingt für den Täter oder die Täterin.

Unser Tipp: Auch wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie Gewalt erleben: Wenden Sie sich an eine Beratungsstelle!

Mehr erfahren in einfacher Sprache

„Ist das schon Gewalt?“ Die Website „Wege aus der Gewalt“ beantwortet diese und viele weitere Fragen in einfacher Sprache. Außerdem verlinkt sie zu Hilfeangeboten in Bayern für Frauen mit und ohne Behinderungen. Viele Infos gibt es auch in Gebärdensprache.

Zur Website „Wege aus der Gewalt“

Es gibt Beratung, Hilfe und Schutz

Suchen Sie Hilfe. Am besten frühzeitig. Es gibt viele Beratungsangebote. Oft tut es schon gut, mit jemandem zu sprechen, der zuhört, sich auskennt und Rat geben kann. Im Notfall gibt es Schutzräume für Gewaltopfer. Die Polizei kann gewalttätige Personen auch der Wohnung verweisen. Das bedeutet: Die Person darf die Wohnung für eine bestimmte Zeit nicht mehr betreten. In dieser Zeit können die Opfer sich beraten lassen und in Ruhe Lösungen finden.

Notrufe, Hotlines und Beratungsstellen für Frauen, Männer sowie Kinder und Jugendliche finden Sie oben.

Hier können Sie Infoflyer mit Notrufnummern und Hotlines von Beratungsstellen für Erwachsene, Kinder und Jugendliche herunterladen. Unser Tipp: Teilen Sie die Links in Ihren Netzwerken – und hängen Sie die Flyer aus, zum Beispiel in Ihrem Hausflur:

Mehr erfahren

Lesen Sie hier Fragen und Antworten zu Corona und Gewalt: zu den FAQs.
So können Sie jetzt Konflikten und Gewalt vorbeugen, praktische Tipps.