Sexualisierte Gewalt
Sexualität verbindet Menschen miteinander, freiwillig, in Lust und Liebe. Doch sexuelle Handlungen können auch zur Waffe werden. Sie können darauf zielen, einen Menschen kleinzumachen, zu erniedrigen und zu unterwerfen. In diesem Fall sprechen wir von sexualisierter Gewalt. Sie reicht von der sexuellen Belästigung, die viele Menschen im Alltag und mitten in der Öffentlichkeit erleben, bis zur Vergewaltigung.
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Was ist sexualisierte Gewalt?
Sexualisierte Gewalt nennt man im allgemeinen Sprachgebrauch alle sexuellen Handlungen
- die gegen den Willen eines anderen Menschen geschehen,
- an Menschen, die nicht zustimmen oder ablehnen können (weil sie zum Beispiel bewusstlos sind oder die Handlung nicht begreifen und bewerten können).
Bei sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen spricht man von sexuellem Missbrauch (mehr erfahren: Zur Themenseite).
Sexualisierte Gewalt beginnt bei anzüglichen Sprüchen oder Gesten und reicht über heimliche Fotos, unerwünschte Berührungen (Befummeln, Begrabschen) und exhibitionistische Handlungen (= Entblößen vor anderen Menschen mit sexueller Motivation) bis zur sexuellen Nötigung und Vergewaltigung.
Wer sexualisierte Gewalt ausübt, macht sich strafbar. Auch wer die Handlungen unterstützt oder zum Beispiel Fotos oder Filme von Gewalttaten verwendet oder verbreitet, macht sich strafbar.
Unterschied: sexuell und sexualisiert
Sexualität oder kurz Sex: Darunter versteht man alle freiwilligen geschlechtlichen (= sexuellen) Handlungen. Menschen haben Sex, um einander nahe zu sein, Lust zu gewinnen und/oder ein Kind zu zeugen... Bei sexuellen Handlungen gegen den Willen eines anderen Menschen oder mit Kindern geht es nicht um Sexualität, sondern um Macht und Gewalt. Um diesen Unterschied auszudrücken, verwendet man den Begriff sexualisierte Gewalt.
Sexualisierte Gewalt in Konflikten weltweit
Viele autoritäre Regime und Konfliktparteien nutzen sexualisierte Gewalt, um ihre Gegnerinnen und Gegner zu demütigen, zu schwächen und zu brechen. In Kriegen und Bürgerkriegen setzen Truppen und Milizen unter anderem Vergewaltigung, sexuelle Versklavung oder auch erzwungene Schwangerschaften als Waffen ein. Der sexualisierte Terror geschieht massenhaft und systematisch (= genau geplant). Die Vereinten Nationen haben 2019 eine von Deutschland eingebrachte Resolution verabschiedet. Sie soll Opfer und Überlebende von sexualisierter Gewalt in Konflikten stärken.
Mehr erfahren: über die Resolution 2467 zur sexuellen Gewalt in Konflikten
Sexualisierte Gewalt: Was Sie wissen sollten
Sexualisierte Gewalt hat viele Gesichter. Und ein Ziel: Macht ausüben!
Sexualisierte Gewalt an Frauen in einer Beziehung
Bei sexualisierter Gewalt gegen Frauen denkt man an Übergriffe auf der Straße oder im Bus, K.o.-Tropfen im Club, die Vergewaltigung auf dem nächtlichen Heimweg. Doch bei vielen gewaltbetroffenen Frauen ist das eigene Zuhause der Tatort. Jeden Tag versucht ein Mann, seine Frau oder (Ex-)Partnerin zu töten. Jede vierte Frau erlebt mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexualisierte Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. In einer Gewaltbeziehung sind Frauen oft gefangen. Weil sie den Täter trotz allem noch lieben. Weil sie die Familie zusammenhalten wollen. Oder weil sie schlicht nicht wissen, wo sie Rat, Hilfe und bei Bedarf Schutz erhalten. Es gibt vielfältige Unterstützungsangebote für Frauen:
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Bundeshilfetelefon für Frauen 116 016
Das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unterstützt Frauen, die Opfer von Gewalt sind oder sich bedroht fühlen. Auch Angehörige und Menschen aus dem Umfeld können sich ans Hilfetelefon wenden.
- Online-Beratung für gewaltbetroffene Frauen in Bayern
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Hilfetelefon „Gewalt an Männern" 0800 1239900
Das Hilfetelefon berät und unterstützt Männer, die von Gewalt betroffen sind: telefonisch und per E-Mail oder Chat, anonym und kostenfrei.
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Beratung & Hilfe für LSBTIQ
Strong! berät und unterstützt bayernweit lesbische, schwule, bisexuelle, transgeschlechtliche und intergeschlechtliche sowie queere Menschen, die von sexuellem Missbrauch bzw. sexualisierter Gewalt betroffen sind. Egal, ob Gewalt in der Partnerschaft oder andernorts erlebt wird. Strong! kann anonym und vertraulich angesprochen werden. Bayerisches Hilfe-Telefon: 0800 00 112 03
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Bayerische Anlaufstelle für Opfer von Missbrauch oder sexualisierter Gewalt
Für Kinder, Jugendliche, Erwachsene. Die zentrale Anlaufstelle gibt Orientierung und vermittelt an das passende Beratungs- oder Hilfeangebot. Telefon: 089 88 9 88 9 22
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