Gewalt in meinem Umfeld: Was tun?
Häusliche und sexuelle Gewalt ist keine „Familiensache“. Auch nicht während der Corona-Pandemie, wenn wir Abstand halten müssen (Stichwort Social Distancing). Wenn in unserem Umfeld Gewalt geschieht oder droht, sind wir alle in der Pflicht: als Angehörige, als Nachbarin oder Nachbar, Freund oder Freundin oder guter Kumpel. Aber: Was können wir konkret tun? Wen sollen wir ansprechen? Hier finden Sie Empfehlungen und nützliche Links.
Schnell zum Ziel:
HILFE. JETZT. SOFORT.
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110
Sie oder andere sind in Gefahr? Wählen Sie den Polizei-Notruf oder wenden Sie sich an eine Polizei-Dienststelle in Ihrer Nähe.
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Corona-Krise: Da wird’s schon mal lauter, oder?
Haben Sie sich schon mal Ihren Frust und Ihre Wut über die Corona-Pandemie von der Seele gebrüllt? Oder aus Hilflosigkeit angesichts der Krise eine Tasse an die Wand geworfen? Dass sich der Druck, der zurzeit auf uns lastet, auch mal körperlich entlädt, ist nicht ungewöhnlich.
Aber wo liegt die Grenze zur Gewalt? Wie ist es, wenn aus der Nachbarwohnung Schreie zu hören sind? Wenn es nebenan poltert, als würden Möbel umgeworfen? Soll man einfach weghören: Streitereien sind in der Krise ja nicht ungewöhnlich, oder? Vielleicht reagieren ja auch nur die Nachbarskinder überschüssige Energie ab und toben besonders wild?
Nein, bitte nicht weghören. Gerade jetzt müssen wir nicht nur auf uns selbst gut achtgeben, sondern auch aufeinander. Zu leicht gehen sonst in der allgemeinen Besorgnis diejenigen unter, die dringend Hilfe brauchen.
Alle Menschen haben während der Corona-Krise viel mit den eigenen Sorgen zu tun. Doch es ist wichtig, dass wir auch aufeinander achtgeben.
Gewalt in der Nachbarschaft: Soll ich mich einmischen?
- In jeder akuten Gewaltsituation gilt: Bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr. Rufen Sie lieber die Polizei: 110
- Sie fürchten, Ihre Nachbarin ist ein Opfer von häuslicher oder sexualisierter Gewalt? Vielleicht begegnen Sie ihr mal allein, im Treppenhaus, in der Garage, im Supermarkt. Sprechen Sie sie behutsam an und fragen Sie nach. Bieten Sie Ihre Unterstützung an, zum Beispiel, um Kontakt zu einer Beratungsstelle aufzunehmen.
- Laden Sie unsere Flyer „Bayern gegen Gewalt“ mit den Nummern von Hilfe-Hotlines herunter und hängen Sie sie im Treppenhaus, am Schwarzen Brett oder neben den Briefkästen aus:
Flyer „Bayern gegen Gewalt“ mit Hilfe-Hotlines (PDF)
Abreiß-Flyer „Bayern gegen Gewalt“ mit Hilfe-Hotlines (PDF)
Auch wer nicht selbst von Gewalt betroffen ist, kann sich an Beratungsstellen wenden. Lesen Sie weiter:
Kinder und Jugendliche schützen
Die Kinder- und Jugendhilfe in Bayern unterstützt Kinder und Familien – auch und gerade jetzt, während der Corona-Pandemie. Auch das Umfeld von Familien kann sich mit Fragen oder in Krisensituationen an die Erziehungsberatungsstellen und Jugendberatungsstellen wenden. Die Anlaufstellen richten kurzfristig Krisentelefone und Online-Beratungsangebote ein. Auf der Website des Sozialministeriums finden Sie die Adressen aller Erziehungsberatungsstellen und Jugendberatungsstellen in Bayern.
Jugendberatungsstellen: alle Adressen und Infos
Tipp für Kinder und Jugendliche
Die Corona-Pandemie stresst uns alle. Unser Leben fühlt sich nicht „normal“ an. Wir müssen viele Regeln befolgen, von Abstandhalten bis zur Maskenpflicht. Du hast Sorgen, Probleme oder Fragen? Bei der AETAS-Kinderstiftung findest du Rat. Du kannst beim Corona-Krisentelefon anrufen oder eine E-Mail schreiben. Alle Infos: zur Corona-Krisenberatung der AETAS-Kinderstiftung.
Hintergrund
Das Bayerische Gesamtkonzept zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor körperlicher, sexualisierter und seelischer Gewalt sowie Vernachlässigung spannt den Bogen von präventiven Frühen Hilfen bis hin zum konsequenten Vollzug des staatlichen Wächteramts. Zentrale Aspekte sind Sensibilisierung, Prävention, insbesondere durch Stärkung von Familien in belastenden Lebenssituationen, sowie die Schaffung von Handlungssicherheit im Bereich interdisziplinärer Kooperation.
Gewalt in Ihrem Umfeld: Hier finden Sie Rat
Ob Sie Gewalt in der Nachbarschaft bemerken oder im Familien- oder Freundeskreis vermuten: Es gibt Anlaufstellen, bei denen Sie Rat und Unterstützung finden. Die Beratung ist vertraulich und kostenlos. Und das Wichtigste: Sie können dort, wenn nötig, die Verantwortung an Profis abgeben.
Hier finden Sie Anlaufstellen, die bei häuslicher Gewalt gegen Frauen, Männer sowie Kinder und Jugendliche beraten und helfen – nicht nur während der Corona-Pandemie. Neben gewaltbetroffenen Menschen können Sie sich auch zum Beispiel als Angehörige oder Angehöriger, Nachbarin oder Nachbar oder Freundin oder Freund informieren.
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Häufige Fragen und die Antworten rund um Corona und Gewalt: zu den FAQs
Mehr erfahren über Bayerns Konzept zum Gewaltschutz und zur Gewaltprävention: über „Bayern gegen Gewalt“